... die Bearbeitung des Barhuf

Jedes Pferd hat seine individuellen Ansprüche, sei es durch Haltung, Training, Gesundheit oder Alter. Die moderne Barhufbearbeitung folgt nicht stur einer Methode, sondern nimmt das Individuum als solches wahr und setzt sich das Ziel das Beste für die Hufe zu ermöglichen. In enger Zusammenarbeit mit dem Besitzer, der pflegenden Person oder dem Stallbetreiber wird dies erarbeitet. Das kann die Erhaltung einer Hufsituation sein, aber auch eine komplexe Umstellung, die evtl. gemeinsam mit einem Tierarzt besprochen wird. 

Dabei beachte ich die "inneren" Faktoren, wie z.B. die Ausrichtung der Huf-Fessel-Achse, die mediolaterale Balance, das Hornwachstum und die Hornqualität. Aber auch vorhandene Belastungen, sogenannte Altlasten, wie z.B. vergangene Verletzungen und Krankheiten, genauso wie psychische Auffälligkeiten. Dazu gehören vor allem Verletzungen und Erkrankungen der Hufe und des Bewegungsapparates. Aber auch Besonderheiten die durch Weben oder Koppen entstehen. Nicht zu vergessen, die besonderen Ansprüche die ein Pferd nach einer größeren OP hatte. So vielfältig die Faktoren auch sein mögen, so müssen sie bei der Hufbearbeitung Beachtung finden. 

Die "äußeren" Faktoren müssen ebenfalls beachtet werden,  z.B. Haltungsform, Bodenbeschaffenheit im Stall, Trainings-Möglichkeiten, denn diese haben direkten Einfluss auf den Horn-Abrieb und die Durchblutung. 

Die Bearbeitung des Barhuf erfolgt unter anatomischen und physiologischen Aspekten, dabei beachte ich die individuellen Bedürfnisse und Gegebenheiten. So kann ich durch das unterschiedliche beraspeln der Hufwände den Abrieb beeinflussen welcher auf den Huf wirkt. Oder durch das Ausschneiden des Hufes Krankheiten vorbeugen oder auch  Druckpunkte entfernen. Der Huf wird damit wieder bequem. 

Die Bearbeitungsintervalle richten sich nach den individuellen Bedürfnissen und werden von Termin zu Termin neu geplant. Denn jedes Pferd, jedes Pony und jeder Esel verändert sich im Verlauf der Jahreszeiten.